5. November 2022

KiKiLi und Clubkino im Lingnerschloss, November 2022

KiKiLi-Programm November 2022. ©Förderverein Lingnerschloss e. V./Talking Animals/Vitanov Productions GmbH/DEFA-Stiftung
KiKiLi-Programm November 2022. ©Förderverein Lingnerschloss e. V./Talking Animals/Vitanov Productions GmbH/DEFA-Stiftung

Sonntag, 6. November 2022; 11 Uhr: Cinemini on Tour – Stillstand & Bewegung

Programmzeit ca. 50 Minuten mit Moderation und Spielen, empfohlen ab 4 Jahren

Logo Cinemini. ©PR

Logo Cinemini. ©PR

Der Film war das erste Medium in der Geschichte, das Bewegungen aufzeichnen und wiedergeben konnte. Das war eine so große Sensation, dass selbst alltägliche Ereignisse wie die Ankunft eines Zuges zu Kassenschlagern wurden. Zentral für den Film ist jedoch nicht nur die Bewegung, sondern die Wechselwirkung zwischen Bewegung und Stillstand. Alle Bilder, die wir sehen, sind unbewegt, die Bewegung wird „nur“ projiziert. Das eröffnet unendlich viele Möglichkeiten: Die Zeit läuft rückwärts, Haushaltsgegenstände werden zum Leben erweckt und jahrhundertealte Gemälde können auf völlig neue Weise erkundet werden.

  • L’arrivée d’un train en gare de La Ciotat, Auguste und Louis Lumière, Frankreich 1896, 1 Min.
    Der Zug fährt in den Bahnhof ein, der Film hält Einzug in die Menschheitsgeschichte. Bewegung auf einer Leinwand, wie aufregend!
  • Moia Mama – Samolet, Yulia Aronova, Russland 2013, 7 Min.
    Verschiedene Menschen haben verschiedene Mütter und alle sind sie auf ihre eigene Art cool. Aber es ist praktisch unschlagbar, eine Mutter zu haben, die ein Flugzeug ist.
  • Démolition d’un mur, Cinématographe Lumière, Frankreich 1896, 2 Min.
    Der Film zeichnet nicht nur Bewegung auf, er spielt auch mit ihr und eröffnet dadurch unendliche fantastische Möglichkeiten.
  • Ostorozhno, dveri otkryvayutsya, Anastasiya Zhuravlyova, Russland 2005, 5 Min.
    Ein Tag im öffentlichen Nahverkehr aus dem Leben von … Knöpfen!
  • Bimo Xinglü, Annlin Chao, Taiwan 2017, 4 Min.
    Ein Stückchen Futter im Schnabel eines Vogels wird zu einem Menschen, der durch die Landschaften von vier bedeutenden Gemälden aus der Kunstgeschichte Chinas reist

Cinemini on Tour ist ein Teil des europäischen Projektes Cinemini Europe 2, das vom DFF Deutsches Filminstitut & Filmmuseum geleitet und gemeinsam mit der Baltic Film, Media, Arts and Communication School (BFM), der European Children’s Film Association (ECFA), dem Eye Filmmuseum, LEMONADE FILMS, dem Österreichischen Filmmuseum, der Serralves Foundation und den Taartrovers durchgeführt wird. Das Projekt wird gefördert durch das Creative Europe MEDIA-Programm der Europäischen Union.

 

Sonntag, 13. November 2022, 11 Uhr: Kasperle & Freunde – Thementag mit Trickfilmstars und Überraschungen

Kasper, Zwirn und Hosenknopf, Rudolf Schraps, DDR 1966. ©DEFA-Stiftung/Wolfgang Bergner

Kasper, Zwirn und Hosenknopf, Rudolf Schraps, DDR 1966. ©DEFA-Stiftung/Wolfgang Bergner

  • Kasper, Zwirn und Hosenknopf, Rudolf Schraps, DDR 1966, Handpuppenfilm, 24 Min.
    Kasper will Gretel, die Tochter des Schneiders, heiraten. Der ist gegen die Verbindung, denn Kasper kann nicht still sitzen und scheint deshalb für keine vernünftige Arbeit geeignet. Als Kasper das Stillsitzen im Wald üben will, purzelt er in ein Abenteuer, das ihn bis in die Höhle eines Drachen führt.
  • Alarm im Kasperletheater, Lothar Barke, DDR 1960, Zeichentrickfilm, 16 Min.
    Nachts zwischen zwölf und eins geht es im Kasperletheater lustig zu. Kasper, Gretel, die Hexe, der Räuber, der König und das Krokodil, sie alle essen Pfannkuchen für ihr Leben gern. Da hätte ihnen beinahe der kleine Teufel den Spaß verdorben. Er verschwand nämlich mit sämtlichen Pfannkuchen. Sofort machten sich alle zur Verfolgung über Land und Wasser auf.
  • Kasper lernt zaubern, Hans-Ulrich Wiemer, DDR 1974, Handpuppenfilm, 23 Min.
    Kasper will einen Beruf erlernen, möchte sich aber nicht anstrengen und will deshalb Zauberer werden. Doch auch im Zirkus muss er feststellen, dass es ohne Fleiß keinen Erfolg gibt.

Altersempfehlung ab 5 Jahre, ca. 60 Minuten

in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Animationsfilm (DIAF)

 

Sonntag, 20. November 2022, 11 Uhr: Vorlesetag im Clubkino – Lieblingsbücher und Kurzfilme

Logo Vorlesetag 2022Das Clubkino im Lingnerschloss beteiligt sich zum zweiten Mal am bundesweiten Vorlesetag. Kurt Kräß wird fantasievolle Geschichten vorlesen, die wir mit drei besonderen Animationsfilmen verbinden. Wir freuen uns auf die Lieblingsbücher unserer kleinen und großen Kinogäste.

  • Der letzte Tag im Herbst, Marjolaine Perreten, Schweiz/Frankreich 2019, Animationsfilm, 7 Min.
    Waldtiere sammeln heimlich Teile von weggeworfenen Fahrrädern, um sich daraus fahrbare Untersätze zu bauen. Sie bereiten sich auf ein großes Rennen vor: das Rennen des letzten Herbsttages.
  • L’inverno (Winter), Gurli Bachmann, Deutschland 2018, Animationsfilm, 6 Min.
    Ein Kater sucht seinen verschwundenen Freund. Er glaubt, ihn in den Wolken zu sehen und legt eine Wolkensammlung an. Er sammelt, bis er merkt, dass er die Erinnerung an seinen Freund schon lange im Herzen trägt. „l’inverno“ ist ein Animationsfilm, der vom Festhaltenwollen handelt. Vom langsamen Abschied nehmen und vom Begrüßen des Neuen.

    Bango Vassil, Vera Trajanova/Milen Vitanov, D/Bulg. 2016. ©Talking Animals/Vitanov Productions GmbH

    Bango Vassil, Vera Trajanova/Milen Vitanov, D/Bulg. 2016. ©Talking Animals/Vitanov Productions GmbH

  • Bango Vassil, Vera Trajanova/Milen Vitanov, Deutschland/Bulgarien 2016, Animationsfilm, 9 Min.
    Die Geschichte eines unerwarteten Neujahrsfestes, die Reise zweier Kinder auf den Schultern eines Riesen und der Anfang einer wundervollen Freundschaft.

Altersempfehlung ab 4 Jahre, Programmzeit ca. 70 Min.

 

Sonntag, 27. November 2022, 11 Uhr: Adventskino – Animationsfilmprogramm für kleine und große Filmfreunde

Hirsch Heinrich, Günter Rätz, DDR 1964. ©DEFA-Stiftung/Werner Baensch

Hirsch Heinrich, Günter Rätz, DDR 1964. ©DEFA-Stiftung/Werner Baensch

Hirsch Heinrich, Günter Rätz, DDR 1964, Zeichentrickfilm, 13 Min.
Im Zoologischen Garten trifft ein neuer Bewohner ein: Hirsch Heinrich. Die Kinder begrüßen ihn begeistert. Bald hat der Hirsch Freunde gefunden. Als der Winter gekommen ist, wundert sich Hirsch Heinrich, dass die Kinder auf einmal ausbleiben. So macht er sich auf den Weg, sie zu suchen. Dabei sieht er, dass die Kinder auch den Waldtieren eine Weihnachtsfreude machen wollen. Schnell kehrt er in den Zoo zurück. Alle freuen sich, dass er wieder da ist. Die Kinder haben ihn schon sehnlichst erwartet, weil sie auch für ihn eine Weihnachtsüberraschung haben.

La Moufle (Der Handschuh), Clémentine Robach, Belgien/Frankreich 2014, Animationsfilm, 8 Min.
Es schneit. Lily und ihr Großvater bereiten einen kleinen Nistkasten für die Vögel zum Überwintern vor. Aber wo schützen sich die anderen Tiere?

Die Weihnachtsgans Auguste, Günter Rätz, DDR 1984, Puppentrickfilm, 22 Min.
Herr Kammersänger Löwenhaupt kauft für das bevorstehende Weihnachtsfest eine lebende Gans, die einen vortrefflichen Braten abgeben soll. Die Mitglieder der Familie freunden sich schnell mit der Gans Auguste an, und keiner ist bereit, das Tier zu schlachten, geschweige denn zu essen. Also versucht der Kammersänger, ein starker Mann zu sein, aber auch er scheitert. So bleibt Auguste in der Familie und wird der Spielkamerad der Kinder.

Pinguin, Julia Ocker, D 2017. ©Studio FilmBilder

Pinguin, Julia Ocker, D 2017. ©Studio FilmBilder

Pinguin, Julia Ocker, Deutschland 2017, Animationsfilm, 4 Min.
Ein schüchterner Pinguin-Kellner mit roter Fliege gibt sich alle Mühe, die Gäste perfekt zu bedienen. Doch als eine kandierte Kirsche von der Torte rollt, löst dies eine Kettenreaktion verhängnisvoller Ereignisse aus. Schon bald verwandelt sich die unterkühlte Party in ein ausgelassenes Fest. Die fantasievolle Animation gehört zu der Reihe „Animanimals“, in der sich Julia Ocker mit einem Augenzwinkern tierischen Charakterzügen widmet.

Altersempfehlung ab 4 Jahre, ca. 50 Minuten

in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Animationsfilm (DIAF)

 

Donnerstag, 24. November 2022, 20 Uhr: KURZ.FILM.ZEIT. im Clubkino: Kurzfilmprogramm der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen – Deutscher Wettbewerb 2022

Die Hüter des Unrats. Eine kurze Geschichte des Abfalls, Susann Maria Hempel, D 2022. ©Susann Maria Hempel

Die Hüter des Unrats. Eine kurze Geschichte des Abfalls, Susann Maria Hempel, D 2022. ©Susann Maria Hempel

Fünf Arbeiten aus dem Deutschen Wettbewerb 2022, die sich vor allem mit den Themen Arbeit, Migration und Kommunikation auseinandersetzen. Im pointierten Muss ja nicht sein, dass es heute ist zeigt Sophia Groening die Lebensrealität von jungen Erwachsenen in Köln-Finkenberg ganz ungeschönt. Susann Maria Hempel fragt sich in Die Hüter des Unrats. Eine kurze Geschichte des Abfalls, was es für die Rekonstruktion von Menschheitsgeschichte bedeutet, wenn dank konsequenter Kreislaufwirtschaft künftig keine Abfälle mehr entstehen. In dem dokumentarischen Las Flores folgen Miguel Goya und Tina Wilke einer Gruppe junger Migranten in Berlin. Zwischen Selfies und flüchtigen Sprachnachrichten wird das Schicksal einer Jugend deutlich, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft nach Europa ausgewandert ist.

Michel Wagenschütz porträtiert in Gute Arbeit, gute Nacht eine Künstlerin, die in Telefongesprächen mit der Arbeitsagentur versucht, ihre Betriebsausgaben zu rechtfertigen. Bei Simon(e) Jaikiriuma Paetau und Natalia Escobar schließlich verschmelzen Dokumentarfilm und Fiktion zu einer transkulturellen Erzählung. Aribada trifft mitten in der kolumbianischen Kaffeeregion auf Las Traviesas, eine Gruppe indigener Transfrauen der Embera-Stämme. Das Magische, das Traumhafte und das Performative koexistieren in dieser einzigartigen Welt. Aribada wurde mit dem 3satNachwuchspreis ausgezeichnet.

  • Muss ja nicht sein, dass es heute ist, Sophia Groening, Deutschland 2021, Kurzspielfilm, 8 Min., deutsche OV mit engl. Untertiteln
    Vier Freunde sitzen am Platz der Kulturen in Köln-Finkenberg und suchen die richtigen Worte und Satzzeichen für eine SMS, die nie abgeschickt werden soll.
  • Die Hüter des Unrats. Eine kurze Geschichte des Abfalls, Susann Maria Hempel, Deutschland 2022, Experimentalfilm, 11 Min., deutsche OV mit engl. Untertiteln
    Die Möglichkeit, Menschheitsgeschichte zu (re)konstruieren, verdankt sich nicht nur Archiven, sondern vielmehr Abfällen. Was, wenn nun aber in den zeitgenössischen Konzepten konsequenter Kreislaufwirtschaft keine Abfälle mehr vorkommen? Dann wird die Vergangenheit der Gegenwart in Zukunft nicht mehr auffindbar sein. Der Müll muss sich also alternative Rückzugsorte suchen, um zu überdauern …
  • Las Flores, Miguel Goya/Tina Wilke, Deutschland/Argentinien 2021, Dokumentarfilm, Experimentalfilm, 19 Min., spanische OV mit engl. Untertiteln
    Verschiedene elektronische Augen von Handys erzählen die Reise einer Gruppe junger Migrant*innen. Ohne Jobchancen in Deutschlands erstem Lockdown verlassen sie Berlin, um in einer abgelegenen Blumenfabrik zu arbeiten und zu leben. Wie ein Kaleidoskop fügt der Film eine Vielzahl intimer Bilder zusammen, die dazu bestimmt sind, vergessen zu werden.
  • Gute Arbeit, gute Nacht, Michel Wagenschütz, Deutschland 2021, Experimentalfilm, Dokumentarfilm, 15 Min., deutsche OV mit engl. Untertiteln
    Eine Post-Studio-Künstlerin ringt am Telefon mit einer Mitarbeiter*in des Jobcenters im Versuch, ihre Betriebsausgaben zu rechtfertigen. Das Skript wird in verschiedenen Kontexten performt: in einem Hotelzimmer, einem Fast-Fashion-Laden, einem Mietauto. Gelegentlich mischt sich die Stimme des Regisseurs ein und verwischt die Grenze zwischen der Szene und den realen Bedingungen ihrer Produktion.
  • Aribada, Simon(e) Jaikiriuma Paetau/Natalia Escobar, Deutschland/Kolumbien 2022, Experimentalfilm, 30 Min., Sprache: Emberá-Chamí mit engl. Untertiteln
    Das Magische, das Traumhafte und das Performative koexistieren in der besonderen Welt von Las Traviesas, einer Gruppe Transfrauen vom indigenen Volk der Embera. Sie leben und arbeiten in der Kaffeeregion Kolumbiens. Ein ästhetisches und konzeptionelles Universum mit einem besonderen Touch, in dem Dokumentarfilm und Fiktion verschwommene Farbpaletten sind, mit denen der Kampf für das Bewahren der indigenen Identität nachgezeichnet wird.