27. März 2025

Programm beim Filmfest Dresden

Der Wettlauf, Günter Rätz, DDR 1962/Filmfest-Logo. ©DEFA-Stiftung/Helmut May, Filmfest Dresden
Der Wettlauf, Günter Rätz, DDR 1962/Filmfest-Logo. ©DEFA-Stiftung/Helmut May, Filmfest Dresden

Vor 70 Jahren wurde das DEFA-Studio für Trickfilme Dresden gegründet. Anlässlich des Jubiläums präsentiert das DIAF beim 37. Filmfest Dresden ein Filmprogramm, das die innovativen Akzente der „Trick-Fabrik“ ins Zentrum rückt.

Die Panne, Klaus Georgi/Lutz Stützner, DDR 1988. ©DEFA-Stiftung/Brigitte Schönberner

Die Panne, Klaus Georgi/Lutz Stützner, DDR 1988. ©DEFA-Stiftung/Brigitte Schönberner

„Tricks im Wandel – Innovatives aus dem Dresdner DEFA-Studio“
Freitag, 11. April 2025, 19 Uhr
Zentralkino, Kraftwerk Mitte 16, 01067 Dresden

Im Anschluss lädt das Filmfest Dresden mit freundlicher Unterstützung der Ostsächsischen Sparkasse zu einem kleinen Empfang. Zudem bietet das DIAF Gelegenheit, die Räumlichkeiten seiner Geschäftsstelle im Kraftwerk Mitte zu besichtigen.

Am Sonntag, 13. April, 18.30 Uhr, wird das Programm im Filmtheater Schauburg (Königsbrücker Straße 55, 01099 Dresden) wiederholt.

Tricks im Wandel – Innovatives aus dem Dresdner DEFA-Studio

Die zwei Hasen, Katja Georgi, DDR 1986. ©DEFA-Stiftung/Lutz Kleber

Die zwei Hasen, Katja Georgi, DDR 1986. ©DEFA-Stiftung/Lutz Kleber

Vor 70 Jahren, im Januar 1955, nahm das DEFA-Studio für Trickfilme seine Arbeit auf. Bis zur Betriebsauflösung 1992 entstanden weit über 1500 Filme für Kino und Fernsehen, für Unterhaltung, Bildung und Werbung. Sie richteten sich vor allem an Kinder, aber auch an ein erwachsenes Publikum, und bedienten sich aller klassischen Tricktechniken.

Die Produktionen zeugen von spielerischer Entdeckungsfreude und Mut zu Neuerungen. Die Dresdner loteten die kreativen Möglichkeiten von Inhalten, Bildern und Tönen aus und entwickelten mit freien Künstlern neue Formensprachen.

Ein Vogel, Oliver Georgi, DDR 1982. ©DEFA-Stiftung/Siegfried Jung

Ein Vogel, Oliver Georgi, DDR 1982. ©DEFA-Stiftung/Siegfried Jung

Bereits früh experimentierten Studiomitarbeiter mit Materialien und Abstraktion. Puppentrick-Regisseur Günter Rätz bewies 1962 mit Der Wettlauf Mut zur radikalen Reduktion: Die Protagonisten bestanden lediglich aus mit Gummischlauch bezogenen Drähten und einem Holzkopf. Walter Später und Oliver Georgi beschäftigten sich einfallsreich mit Knet- und Sandanimation.
Lutz Dammbeck, Helge Leiberg und andere Künstler brachten ab den 1970er Jahren frische Akzente in den Zeichen- und Flachfigurentrick. In den letzten DDR-Jahren fanden vermehrt Parabeln und politisch interpretierbare Stoffe den Weg auf die Leinwand.

Gegner nach Maß, Bruno J. Böttge, DDR 1963. ©DEFA-Stiftung/Manfred Henke

Gegner nach Maß, Bruno J. Böttge, DDR 1963. ©DEFA-Stiftung/Manfred Henke

Mit der Pflege des Silhouettenfilms schufen Bruno J. Böttge und sein Kollektiv ein Alleinstellungsmerkmal des Dresdner Studios. Sie entwickelten die Technik gestalterisch weiter, etwa durch den Einsatz von farbigen Folien, verschiedenen Bildausschnitten und Figurenansichten.
Marionetten-, Hand- und Stabpuppenfilme entstanden ebenfalls in Dresden, weil das Studio auch die Puppenspiel-Tradition zu seinen Wurzeln zählte. Mehrere Satiren nahmen in den 1960er Jahren aktuelle Missstände im Land aufs Korn.

Filmauswahl:

  • Der Wettlauf, Günter Rätz, DDR 1962, 6 Min.
  • Gegner nach Maß, Bruno J. Böttge, DDR 1963, 5 Min.
  • Nur ein Märchen …, Carl Schröder, DDR 1963, 8 Min.
  • Chile lebt, Juan Forch/Michael Börner, DDR 1976, 1 Min.
  • Einsamkeit, Otto Sacher, DDR 1979, 2 Min.
  • Ein Vogel, Oliver Georgi, DDR 1982, 4 Min.
  • Die Flut, Lutz Dammbeck, DDR 1986, 10 Min.
  • Die zwei Hasen, Katja Georgi, DDR 1986, 2 Min.
  • Die Panne, Klaus Georgi/Lutz Stützner, DDR 1988, 4 Min.
  • Der lange Weg, Marion Rasche, DDR 1989, 11 Min.
  • Okkupation, Sieglinde Hamacher, DDR 1990, 8 Min.
  • In my Neighbourhood, Gábor Steisinger, DDR 1990, 5 Min.
©Filmfest Dresden

©Filmfest Dresden

Filmlaufzeit gesamt: 66 Min.

in Kooperation mit dem Filmfest Dresden, mit freundlicher Unterstützung der Ostsächsischen Sparkasse Dresden