Zu Gast im Museumskino: Wiener Frauenfilmfestival TRICKY WOMEN
TRICKY WOMEN/TRICKY REALITIES bekleidet eine herausragende Position in der internationalen Festivallandschaft. Neben dem Wettbewerb bietet das Festival in thematisch immer wieder neu ausgerichteten Spezialprogrammen und Retrospektiven einen einzigartigen Überblick über das Animationsfilmschaffen von Künstler*innen aus aller Welt und österreichischen Filmemacher*innen. Das deklarierte Ziel des Festivals ist es, den Animationsfilm von Frauen in seiner grenzenlosen Ästhetik einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
In Dresden stellt die Festivaldirektorin Birgitt Wagner zwei Programme vor: ein Preisträgerinnen-Programm und ein Programm, das die Pionierinnen der Animation würdigt – Caroline Leaf (*1946) für ihre Sand- und Direkt-auf-Film-Animation, Vera Neubauer und Maria Lassnig (1919–2014) für ihren frühen feministischen Zugang, Michelle Cournoyer (*1943) für ihre großartige Metamorphosentechnik … Und der Humor kommt nicht zu kurz!
The best of – Preisträgerinnen-Programm, 13. Dezember, 20 Uhr
Min Börda | The Burden
Niki Lindroth von Bahr, SE 2017, 14 Min.
Ein düsteres Musical auf einem modernen Marktplatz nahe einer großen Autobahn.
My Father’s Room
Nari Jang, KR 2016, 8 Min.
Als Kind wurde sie von ihrem Vater missbraucht. Seit er weg ist, verblassen Schmerz und Wut allmählich.
Snępowina | Sleepincord
Marta Pajek, PL 2011, 14 Min.
Im Traum gelangen wir in eine Welt mit variablen Regeln …
Egg
Martina Scarpelli, FR 2018, 12 Min.
Eine Frau ist mit einem Ei zu Hause eingeschlossen. Es zieht sie an und macht ihr zugleich Angst.
Mexico Recyclers
Nikki Schuster, DE/AT/MEX 2016, 7 Min.
In den urbanen Nischen dieser Stadt erwachen kleine Wesen und Konstruktionen, kreiert aus gefundenem Müll.
4min15 au révélateur
Moïa Jobin-Paré, CA 2015, 5 Min.
Die Interaktion einer jungen Frau und einer Stadtlandschaft, dargestellt mit verschiedenen Techniken. Bilder und Details entwickeln sich durch Kratzen und Wiederannähen.
Sous tes doigts | Under your Fingers
Marie-Christine Courtès, FR 2014, 13 Min.
Nach dem Tod ihrer Großmutter durchlebt eine junge Frau die Geschichte ihrer Ahninnen.
Pionierinnen der Animation, 14. Dezember, 20 Uhr
The Owl Who Married A Goose
Caroline Leaf, CA 1974, 8 Min.
Der Film basiert auf einer Inuit-Legende und hat auch den typischen Humor vieler Inuit-Märchen.
Animation For Live-Action
Vera Neubauer, GB 1978, 25 Min.
Die Künstlerin kreiert eine Comic-Figur, die Leben der beiden Protagonistinnen überschneiden sich ständig.
Two Sisters
Caroline Leaf, US/CA 1990, 10 Min.
Marie kümmert sich um ihre entstellte Schwester Violette. Ihre isolierte Existenz wird durch einen männlichen Bewunderer bedroht.
Le Chapeau | The Hat
Michelle Cournoyer, CA 2000, 6 Min.
Ein Film über eine exotische Tänzerin und ihre Erinnerung, als sie als Kind missbraucht wurde.
Woolly Wolf
Vera Neubauer, GB 2002, 4 Min.
„Rotkäppchen“ einmal anders erzählt.
Selfportrait
Maria Lassnig, AT/US 1971, 5 Min.
Versöhnlicher Lebensrückblick der Autorin im Zeichentrickstil.
Art Education
Maria Lassnig, AT/US 1976, 8 Min.
Feministische und andere Auslegungen von berühmten Gemälden wie Vermeer, Michelangelo u. a.
Maria Lassnig Kantate
Maria Lassnig, Hubert Sielecki, AT 1992, 8 Min.
Im Stil einer Bänkelsängerin trägt Maria Lassnig in 14 Strophen ihren Lebensrückblick vor, während im Hintergrund selbst gezeichnete Schauergeschichten ablaufen.
Eine Kooperation des Filmfestivals Tricky Women, Wien, des Museumskinos Dresden und des Deutschen Instituts für Animationsfilm.
Datum/Zeit: Fr, 13.12. und Sa, 14.12.2019, jeweils 20 Uhr
Ort: Museumskino der Technischen Sammlungen Dresden, Junghansstraße 1–3, 01277 Dresden
Einlass: eine halbe Stunde vor Spielbeginn
Eintritt: 6 € / 5 € (ermäßigt)
Kartenreservierung: Besucherservice 0351.488 72 72