Sonderausstellung „Animadok: Arbeiten von Katrin Rothe“
8. September 2018 bis 2. April 2019, Technische Sammlungen Dresden
Dokumentarisch, fiktional, spielerisch: Animationsfilm und Dokumentarfilm haben das Potential, ihre jeweilige Wirkung gegenseitig zu steigern, betont die Berliner Animationsfilmschaffende Katrin Rothe. In ihren animierten Dokumentarfilmen (Animadoks) lotet sie historische und aktuelle Themen aus. Die Sonderausstellung „Animadok: Arbeiten von Katrin Rothe“ des Deutschen Instituts für Animationsfilm präsentiert bis zum 2. April 2019 die besondere Arbeitsweise der zweifachen Grimme-Preisträgerin anhand einer Werkschau.
Katrin Rothes filmkünstlerische Neuerzählung der Russischen Revolution „1917 – Der wahre Oktober“ (2017) hinterfragt aus Sicht der beteiligten Künstler „die Oktoberrevolution“. Während ihres zweimonatigen Aufenthalts im OFFENEN ATELIER des DIAF im Juni und Juli 2018 erkundete Katrin Rothe die Dresdner Computergeschichte für ein Animadok-Vorhaben. Recherche-Ergebnisse und Zeitzeugen-Gespräche werden in der Ausstellung neben ihrem früheren Werkspektrum präsentiert. Flachtrick mit unterschiedlichen Materialien bestimmt die Ästhetik von Katrin Rothes Arbeiten. Durch die Sichtbarmachung des handwerklichen und künstlerischen Prozesses wird das Zusammenwirken von Animation und Dokumentarfilm in seinem schöpferischen Potential greifbar.
Ausstellungseröffnung
am Freitag, dem 7. September, 18 Uhr,
in Anwesenheit der Künstlerin.
19 Uhr Filmvorführung 1917 – Der wahre Oktober im Museumskino der Technischen Sammlungen
Katrin Rothes jüngster Film 1917 – Der wahre Oktober ist ein Novum, denn er erzählt die Russische Revolution aus der Sicht beteiligter Künstler wie Maxim Gorki und Kasimir Malewitsch. Basierend auf Recherchen in teils bisher unbekanntem Quellenmaterial, in Tagebüchern, Berichten und literarischen Werken ihrer Protagonisten unternimmt Katrin Rothe eine multiperspektivische Befragung dessen, was heute weithin als „Die Oktoberrevolution“ bekannt ist.
Katrin Rothe
Katrin Rothe (*1970 in Gera) studierte Experimentelle Filmgestaltung an der Hochschule der Künste Berlin, wo sie 1999 zur Meisterschülerin bei Prof. Heinz Emigholz ernannt wurde. Ihre Arbeit als freiberufliche Produzentin, Autorin, Regisseurin und Art Director zeichnet sich durch das Experimentieren mit interaktiven Erzählformen, Animation in genreübergreifenden Filmen und animierten Dokumentarfilmen aus. Die Gründerin des Berliner StartUps Karotoons ist zweifache Grimme-Preisträgerin (für Doku-Reihe Stellmichein, 2007 sowie Betongold – Wie die Finanzkrise in mein Wohnzimmer kam, 2014). Der Erfolg ihres neuesten Films 1917 – Der wahre Oktober führte Katrin Rothe auf zahlreiche internationale Animationsfilmfestivals und nach Korea mit einer Ausstellung im llmin Museum of Modern Art Seoul.