1. November 2023

Sonderausstellung „TRICKFILM PLAKAT KUNST – Arbeiten für den DDR-Filmverleih Progress“

Ausstellungssignet. ©DIAF/büro quer
Ausstellungssignet. ©DIAF/büro quer
Blick in die Ausstellung. ©DIAF/Steffen Füssel

Blick in die Ausstellung. ©DIAF/Steffen Füssel

Für rund 375 Animationsfilme und Kurzfilmprogramme aus dem In- und Ausland sind in der DDR Kino-Plakate gedruckt worden. Diese vielfältigen Arbeiten haben etwa 70 verschiedene Gestalterinnen und Gestalter entworfen – junge Absolventen ebenso wie namhafte Zeichner. Neun dieser Künstler stellt die Schau vor:

  • Kurt Geffers
  • Paul Rosié
  • Werner Klemke
  • Roswitha Grüttner
  • Steffi Bluhm
  • Angelika van der Borght
  • Manfred Bofinger
  • Jutta Mirtschin
  • Susanne Kahl
Künstlerin Jutta Mirtschin zu Gast. ©DIAF/Steffen Füssel

Künstlerin Jutta Mirtschin zu Gast. ©DIAF/Steffen Füssel

Während in der Nachkriegszeit einige wenige Gebrauchsgrafiker die Trickfilm-Plakatgestaltung dominierten, wurden die Aufträge ab den 1960er Jahren an eine größere Zahl Künstler vergeben und somit vielfältigere Handschriften sichtbar. Etliche Absolventen der zwei Berliner Kunsthoch- und Gestaltungsfachschulen in Weißensee und Schöneweide starteten mit dem Entwerfen von Kinderfilmplakaten ins Arbeitsleben.

Insgesamt waren etwa 40 Prozent der Trickfilm-Plakatgestalter Frauen. Malerinnen und Grafikerinnen erhielten vor allem Aufträge für Kinderfilmplakate, Dokumentar- und Spielfilmwerbung blieb dagegen eher eine Männerdomäne.

Litfaßsäule am Eingang. ©DIAF/Steffen Füssel

Litfaßsäule am Eingang. ©DIAF/Steffen Füssel

Während die Grafikerinnen und Grafiker Wert auf künstlerisch eigenständige Entwürfe mit assoziativen Gestaltungen legten, erwarteten die Kinomitarbeitenden und das potentielle Publikum realistisch gemalte „Kopf-Plakate“, die leicht erfassbar den jeweiligen Filminhalt „erzählten“. Diese Art Werbung dominierte in den 1920er bis 40er Jahren. Junge DDR-Grafiker bemühten sich ab den 1960er Jahren, den „alten Ufa-Stil“ durch neue Gestaltungsweisen ersetzen und orientierten sich dabei vor allem an der progressiven Plakatkunst in Polen.

Das Spannungsfeld zwischen den Ansprüchen von Künstlern und Publikum an die Plakatgestaltung blieb während der gesamten DDR-Zeit bestehen. Im Kinder- und Trickfilmplakat war es allerdings nicht so stark ausgeprägt wie im Spiel- und Dokumentarfilm.

 

ANIMANIA-Filmabende

Begleitend zur Sonderausstellung präsentiert das DIAF drei „plakative“ (Kurz-)Filmabende im Museumskino der Technischen Sammlungen Dresden:

Fr, 8. Dezember 2023, 19.30 Uhr: Filmplakat-Grafiker auf der Leinwand

Fr, 12. Januar 2024, 19.30 Uhr: Dresden-Premiere: Johnny & Me – Eine Zeitreise mit John Heartfield

Fr, 12. April 2024, 19.30 Uhr: Dresden-Premiere: Werner Klemke – Ein Weißenseer Künstler

 

Eröffnung

Zur Ausstellungseröffnung mit anschließendem Empfang anlässlich des 30-jährigen DIAF-Bestehens
am Donnerstag, dem 23. November 2023, um 17 Uhr
im Museumskino der Technischen Sammlungen Dresden
laden wir sehr herzlich ein.

Grußwort zum 30. Vereinsjubiläum: Dr. Volker Petzold, 1. Vorstand DIAF e. V.

einleitende Worte zur Ausstellung: Tanja Tröger, Kuratorin